Serie: 4blocks

Authentizität made in Germany. Nach knapp zwei Wochen habe ich alle 6 Folgen der ersten Staffel geschaut. Ich habe mir bewusst etwas Zeit gelassen, denn in den knapp 60 Minuten passiert so viel, dass ich es erst mal verdauen musste.

Die Serie spielt in Berlin und erzählt die fiktive Geschichte eines arabischen Clans welcher sich in mitten eines Millieus bestehend aus Drogenhandel, Schutzgeld, Gewalt und Sex zu behaupten versucht. Hinzu kommen schon früh Rivalitäten durch einen Motorradclub und die Polizei.

Bereits nach kurzer Zeit der ersten Folge ist klar: dies wird kein leichter Abend. Die nächsten Minuten könnnten sehr hart werden und dass was hier passiert könnte mich ganz schön mitnehmen. Wenn, der im echten Leben als Rapper bekannte und bereits wegen gewaltverbrechen verurteilte Veysel in der Rolle des Abbas, mit erhobener Hand auf seine Jungs zu geht halte ich die Luft an. Denn ich fühle wozu er fähig ist und ich möchte dies eigentlich nicht erleben. Genau so fühlt es sich nämlich an. Als würde ich alles miterleben: Die Fehler der kleinen Jungs (fast noch Kinder); Die Frauen der Clanmitglieder, deren Perspektive keineswegs zu kurz kommt und unheimlich erzählenswert ist; Den vermeindlichen Clanchef welcher innerlich zerissen, eigentlich ein sauberes Leben anstrebt; Die Polizeibeamten welche machtlos dem Millieu entgegen treten und noch einige mehr.

Der Cast, zum Teil bestehend aus Laiendarstellern und Rappern, welche gerade wegs aus entsprechendem Milieu zu kommen scheinen, ist nicht nur fantastisch ausgewählt, sondern spielt die Sache unfassbar gut. Ich habe bei keinem Darsteller und bei keiner Darstellerin auch nur eine Sekunde das Gefühl, dass eine Rolle gespielt wird.

Das alles wird authentisch in brutaler Härte gezeigt ohne ein Blatt vor den Mund oder gar die Kamera weg zu nehmen.

Ich möchte sagen die Serie ist ganz großes deutsches Kino.

August 11, 2018